Die Schützenscheibe

Der Schützenscheibe aus Holz konnte selbst der Wandel der Zeit nichts anhaben doch immer mehr Schützenvereine haben keine Verwendung für die traditionelle Holzscheibe. Es war eine imposante Vergangenheit, die zur Entstehung solch großartiger Kunstobjekte führte. So wurde schon vor Christi Geburt ein Ritual gepflegt, das Vogelschießen. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurden Schützenvereine gegründet und das Ritual wurde durch eine Zielscheibe aus Holz abgelöst. Diese Schützenscheibe würde schon damals kunstvoll bemalt – so entstanden wirkliche Schätze der Volkskunst. Die heutige Zielscheibe jedoch besteht aus Pappkarton, zudem entstehen elektronische Schießstände, wodurch die klassische Schießscheibe verdrängt wird. Die Romantik der vergangenen Jahrhunderte wich einer Sehnsucht nach diesen Zeiten, so werden auch heute auch noch zeitgemäße Schießscheiben gefertigt. Das Handwerk jedoch verliert jedoch zunehmend an Präsenz, die Kunsthandwerker können mit der industriell hergestellten Massenware einfach nicht mithalten. In Folge dessen, gerät die Kunst und das Wissen über diese alte Tradition, zunehmend in Vergessenheit, vor allem im bayrischen Raum, sowie in Tirol findet man noch solche Volkskünstler, die einzigartige Schützenscheiben drechseln, schnitzen und bemalen, und ihr Handwerk verstehen. Heute dienen die edlen Schützenscheiben dem dekorativen Zweck in Vereinsheimen, als Andenken oder als Geschenk für den Schützenkönig. Sie werden zudem bei vielen verschiedenen Festlichkeiten der Schützenvereine verwendet. Nahezu jeder Anlass bietet den Schützenvereinen einen Grund, Schützenscheiben auszuschießen – sprich einen Gewinner zu suchen. Die bemalten Holzscheiben werden bei Königsschießen, Silvester- oder Neujahrsschießen, bei besonderen Jubiläen oder Festen eingesetzt. Einst wurden die bemalten Holzscheiben direkt mit der Armbrust beschossen. Heutzutage werden die Scheiben meist nach einem Modus ausgeschossen. Es ist meistens eine Glücksscheibe die den Gewinner zu dieser Ehre bringt. Die Ehre des Königstitels erlangt jedoch nur der beste Schütze. 67212

Kunsthandwerk  
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